Elisabeth Schmirl
Intruding
aus: Cyberdiscourse on Selfdefinition. Staged Visions of the Real Me
Transfer-Gummidruck auf Bütten, 6 Teile: 229,5 x 194 cm, 2011
Elisabeth Schmirl verwendet Fotografien aus digitalen Archiven als Vorlage für ihre Transfer-Gummidrucke. Sie recherchiert nach weiblichen Posen der Fremd- und Selbstinszenierung und findet sie sowohl auf historischen Familien-Porträts als auch auf Frauen-Selbstporträts im Internet. Sie überlagert die Darstellungsmuster historischer Fremdinszenierung mit im Internet gefundenen Fotografien weiblicher Selbstinszenierung. Sie kombiniert diese sehr unterschiedlichen Posen weiblicher Repräsentation, arrangiert sie neu und stellt diese Bildmuster aus unterschiedlichen Epochen in einen szenischen Zusammenhang. Elisabeth Schmirl analysiert die Positionierung weiblicher Darstellungsformen, Inszenierungen und Maskeraden zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Die auf dem Foto abgebildete Wirklichkeit ist bereits inszeniert/maskiert/kostümiert. Was ist hinter der Maske, gibt es eine Wirklichkeit dahinter oder ist die Inszenierung das Mittel, um Wirklichkeit zu verstecken, zu repräsentieren oder zu konstruieren? Subjektive Wirklichkeit spielt sich in diesem Szenario der vorgegebenen Verhaltensweisen, Selbstinszenierungen und maskierten Weltdarstellungen ab. Die Vergewisserung der eigenen Präsenz durch die im Web deponierten Fotos scheint die Suche nach dem eigenen Selbst abzubilden.
1980 in Salzburg geboren, lebt und arbeitet in Wien und Salzburg